235 | Sicherheit oder Rendite? Wie Sie das richtige Gleichgewicht finden — Interview mit Antonio Sommese
Shownotes
Was Sicherheit wirklich heißt
Kapital- und Kaufkrafterhalt, sauberes Risikomanagement statt der Illusion vom „risikofreien“ Investment.
Wie wir die Balance bestimmen
Lebensphasenorientierte Analyse Ihrer Ziele, Zeithorizonte und Risikotragfähigkeit – daraus entsteht ein klares, diszipliniert umgesetztes Risikoprofil.
Unsere Strategie in der Praxis
Sicherheits-, Wachstums- und Flexibilitätsbaustein – breit gestreut, qualitätsfokussiert und dynamisch an Ihre Lebenssituation angepasst.
Was Sie mitnehmen sollten
- Denken Sie in Lebensphasen, nicht in Börsentagen.
- Definieren Sie Ziele, blenden Sie Lärm aus.
- Dann entsteht Rendite mit ruhigem Gewissen.
Moderation
DIALOG MODERIERT
Volker Pietzsch
Finanzstratege Antonio Sommese
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00:00:00: Der Klassiker heute im Podcast, Sicherheit und Rendite.
00:00:03: Ich glaube, das ist ein Thema, das wird bei Geldanlage immer entsprechend bleiben.
00:00:08: Fangen wir mal an, was Sicherheit überhaupt bedeutet, gerade im Anlagekontext.
00:00:12: Ja, das ist manchmal auch interessant, die Definitionen, diese Basics nochmal anzusehen, weil Sicherheit oder Rendite-Risiko kann ja jeder anders bewerfen.
00:00:21: Sicherheit hat ja mehrere Dimensionen.
00:00:24: Viele verstehen darunter auch, kein Risiko zu haben.
00:00:27: Nach dem Motto, das kann absolut, ich kann mein Geld einfach nicht verlieren.
00:00:31: Das ist ein Punkt, wo man sagt, wo ist eigentlich absolute Sicherheit?
00:00:36: Und wo ist eigentlich subjektive Sicherheit?
00:00:38: Nennen wir es mal ein bisschen auseinander.
00:00:40: Absolute Sicherheit können wir sagen, ich mache jetzt einen Festgeld für ein Jahr, hunderttausend Euro, zwei Prozent, dann habe ich zwei Prozent Rentite.
00:00:48: Das ist so, wo man vom Gefühl her sagt.
00:00:51: Dann gibt es andere Menschen, die sagen, was willst du mit zwei Prozent?
00:00:54: Der Aktienmarkt macht im Schnitt sechs, acht und mehr Prozent Rendite pro Jahr.
00:00:58: Ich muss da nur drin bleiben, wenn ich die Schwankungen aushalten kann.
00:01:01: Mache ich mehr Rendite und das ist für mich eher so eine subjektive Sicherheit.
00:01:04: Wo ich einfach sage, ich glaube dran, da kann man natürlich jetzt nicht vergleichen.
00:01:08: Der Aktienmarkt mit einer Jahresanlage von einem Jahr.
00:01:11: Aber so muss man sich im Grunde, die das Thema an das Thema Sicherheit rangehen.
00:01:15: Wenn ich eine hätte, der sagt, ich brauche immer hundert Prozent Kapital, Garantie, muss ich aber natürlich auch mit wenig Klaus kommen an Zuwachs.
00:01:24: Oder habe ich ein anderes Empfinden bei dem Thema Sicherheit und kann mal dynamischer an die Sache rangehen.
00:01:29: Wie würdest du denn das Thema Sicherheit jetzt für dich in der Geldanlage definieren?
00:01:34: Ja, das ist ein interessanter Punkt.
00:01:37: Die Definition hängt in meinen Augen vom individuellen Bedürfnis ab.
00:01:41: Weil als Wort stehen lassen kannst du es gar nicht.
00:01:44: Wir gehen ja in der Anlageberatung hin und sagen, was ist das für ein Mensch?
00:01:48: In welcher Lebensphase ist er denn?
00:01:50: Wie alt ist er?
00:01:50: Er ist sehr fünfzig Jahre, hat jetzt eine Eigentumswohnung verkauft und hat zweihne tausend.
00:01:55: Dann weißt du, er ist fünfzig Jahre, der hat andere Ideen wie ein dreißig oder ein achtzigjähriger.
00:02:00: Gleichzeitig hast du natürlich auch die Frage immer, egal in welcher Lebensphase du bist, also wie der Unabhängige vom Alter, was will ich überhaupt?
00:02:07: Was ist mein Anlageziel?
00:02:08: Ja, will ich mein Geld verdoppeln, will ich eine hohe Rente haben.
00:02:11: Und das kollidiert am Ende mit der Frage des Zeithorizonts.
00:02:15: Kann ich mein Geld zwei oder zwanzig Jahre anlegen?
00:02:18: Und Sicherheit hat für mich auch viel, wenn ich es individuell betrachte, mit dem Erfahrung und Wissen des Anweges zu tun.
00:02:25: Weil Menschen, die wir haben diese vor über zwanzig Jahren mal einen Depot eröffnet haben, die ihr sehen, es geht ab und zu runter, es gibt Krisen, aber es geht immer wieder hoch.
00:02:32: Da würde ich sagen, der hat eigentlich ein entspannter Sicherheitsbedürfnis, wie jemand, der heute nackt, sie kauft und im Morgen zehn Prozent weniger ist.
00:02:40: Also du siehst, das ist gerne einfach zu sagen, Sicherheit als einzelnen Begriff zu beschreiben.
00:02:47: Beim Kapitalanlegen bei der Geldernlage geht's Lebensphase-Anlageziel, Zeithorizont und Erfahrung und Wissen.
00:02:54: Und wenn man das für sich quasi faktisch abgeklopft hat, dann hat man ein eigenes individuelles Sicherheitsbedürfnis und versteht dann eher, was Sicherheit bedeutet.
00:03:04: So, und jetzt kommen wir im Prinzip zur Kehrseite, denn die Sicherheit hat einen Preis.
00:03:11: Ja, Sicherheit, könnte man immer sagen, kostet einen wänderen Dieter.
00:03:15: Bleiben wir beim Beispiel.
00:03:16: Wenn ich jetzt hin hier und sage, klick wir hunderttausend an, Festgeld ein Jahr zwei Prozent, habe ich zweitausend Euro garantiert.
00:03:23: Jetzt muss man sagen nur gut, wenn ich jetzt nicht verheiratet bin als Single, dann bin ich ja schon über dem Sparer Freibetrag.
00:03:29: Also da gehen im Grunde schon von den tausend Euro Freibetrag hat ja jeder.
00:03:33: Die nächsten zweitausend gehen zweiundzwanzig Prozent weg.
00:03:36: Also wenn man ehrlich ist, habe ich dann eine Rendite als Single bei einem Festgeld ein Jahr zwei Prozent, nach Steuern von eins Komma sieben fünf.
00:03:43: Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass die Inflationsrate zwei Komma fünf Prozent ist, momentan ja auch wieder ein bisschen am steigen, habe ich Geld verloren.
00:03:49: Zürich zurückgeben.
00:03:50: die Frage, ist das sicher, wenn man weniger Kaufkraft hat?
00:03:54: Nein, natürlich nicht.
00:03:55: Also ich würde es nicht als sicher erachten, denn das ist für mich immer das Minimum, dass wir den Wert erhalten.
00:04:01: Also das ist das Minimum, was passieren sollte.
00:04:05: Das ist richtig, aber somit haben wir ja auch ein bisschen das Thema, dass am Ende Sicherheit Rendite kostet.
00:04:10: So musste natürlich die Frage stehen, welcher Typ, welcher Anleger bin ich, was muss ich tun und wie kann ich meine Risikotragfähigkeit als Anleger, das ist ja nichts anderes, wie welche Schwankung bin ich bereit, zu akzeptieren für einen höheren Erdrag.
00:04:25: Aber damit hast du die richtige Frage gestellt.
00:04:27: Sicherheit kostet Rendite.
00:04:29: Okay, das heißt im Prinzip ist es eine Entscheidung, die jeder von uns treffen muss, welches Risiko bin ich bereit.
00:04:36: einzugehen.
00:04:37: Ja, deswegen haben wir heute mal so ein bisschen so eine Kontextgeschichte, Sicherheit und Renditefrage zeichnen, weil ich es gar nicht gegensläufig sehe.
00:04:45: Wie wir eben ja gesagt haben, es ist sehr, sehr subjektiv, was auch einen betrifft, wie man damit umgeht.
00:04:51: Das heißt, du hast ja von angedeutet im Prinzip, ich komme zu dir in die Beratung und dann wird die Situation erfasst, um einfach zu schauen, wo stehe ich und was kann ich eigentlich an Risiken ertragen oder aushalten?
00:05:05: Ja, im Grunde ist unser Job, dass wir einfach hingehen und verschiedene Anlageklassen kombinieren.
00:05:09: Wir machen einfach ein Sicherheitsbaustein.
00:05:11: Ich habe nichts gegen das Festgeld.
00:05:12: Ein Jahr, zwei Prozent.
00:05:13: Ja, aber das muss ich ja nicht mit einem kompletten Anlagevermögen von hunderttausend machen.
00:05:17: Da könnte ich auch hingehen und sagen, ich mache jetzt zum Beispiel dreißig Tausende rein.
00:05:20: Und dann gehe ich hin und sage, Mensch, es gibt gute Qualitätsaktien, breit streuen der ETFs, die im Wachstumsbaustein haben, wo ich sage, hier, da gehe ich einfach mal rein und kaufe mir vielleicht einen Dividendtitel mit dreißig Prozent.
00:05:32: Ja, und dann gibt's manchmal so auch Dinge, wir haben ja schon mal über Finnbergs gesprochen, eine Kombination aus einer Cash- und Trading-Strategie, wo man sagt, da hab ich ein flexibles Baustein.
00:05:41: Ich geh ab und zu rein in den Markt und ab und zu wieder raus.
00:05:44: Und dann mach ich dann vielleicht da meine realistischen vierzehntausende oder vierzehntprozent und tu einfach so diese Bausteine kombiniert.
00:05:52: Du hast jetzt ja in der Beratung jetzt schon Menschen gesehen über Jahrzehnte.
00:05:58: Ist es denn so, dass Menschen die lange Geld anlegen, dass diese Erfahrung sich dann auch auszahlt, weil sie dann vielleicht auch ein höheres Risiko viel leichter ertragen können, weil sie auf und ab's gesehen haben?
00:06:10: Okay, das Interessante ist, diese Leute sehen das Risiko gar nicht mehr.
00:06:14: So wie du es beschreibst, ist es das, was passiert, wenn man neu anleger ist.
00:06:18: Wenn du selbst, das kennst das ja auch, hast du ja auch schon in den Jahrzehnten Anlage hinter dir.
00:06:21: Du empfindest deine Schwankung gar nicht mehr als Risiko.
00:06:25: Du bist so ein bisschen gestehlt, auch wenn es dich jetzt komisch anhört.
00:06:28: Nach dem Motto, wenn du mal drei Krisen hattest in den zwanzig Jahren, dann perlt die vierte an die Arbeit, weil du genau weißt, hey, es geht auch wieder nach oben.
00:06:36: Und dann hast du eine ganz andere Erfahrung.
00:06:38: Das ist ja das, was man so ein bisschen oft sagt, das Thema zur Lebens- oder wir würde mal sagen, Kapitalmarkterfahrung, bringt Ruhe rein und am Ende damit Sicherheit und eine gewisse Entspanntheit.
00:06:50: Sie haben im Prinzip auch schon gerade ausgesprochen, was so ein bisschen das Fazit auch dieser Folge wird, dass, ja, das also kein... keine Gegensätze sind, ne?
00:06:58: Das gehört zusammen.
00:07:00: Genau, lass es mich noch mal in so eine Art Fazit oder Rad zusammentragen.
00:07:04: Du musst einfach langfristig denken in Lebensphasen und eher in Lebensphasen anstatt was viele tun in Börsentagen.
00:07:11: Oh, das war ein schlechter Börsentag.
00:07:13: Oh, das war ein schlechter Monat.
00:07:14: Oh, das war ein schlechtes halbe Jahr.
00:07:17: So darfst du gerne denken.
00:07:18: Lenk in der Phase, ich bin fünfzig, bin vierzig, bin dreißig, war die nächsten zehn Jahre das Thema für mich schwer.
00:07:24: Und definiere daraus klare Ziele.
00:07:26: Und lasst dich nie von diesen ganzen Schlagzeilen der Presse, der Medien, der diese kurzfristige Betraggebung, diese Information, lasst dich da nicht liken, sondern mach einfach eine ordentliche Balance.
00:07:37: Und da ist es natürlich so, und da muss ich vielleicht auch in der eine oder andere Sache, jetzt kommt der Daumen wieder, ich sage auch Folger zu einem Mandant, es ist leicht ein Depot für einen Mandant zu bauen, wie mein eigenes selbst.
00:07:47: weil du immer diese stärkere emotionale Komponent hast.
00:07:51: Aber ich glaube, das ist ein Fazit, fassen wir uns zusammen.
00:07:53: Also denken, lebensphasen und nicht in Bursentagen.
00:07:57: Das ist kein schöner Schluss für heute.
00:07:59: Das ist ein total schöner Schluss.
00:08:00: Und wer im Prinzip sich klarmachen möchte, welches Verhältnis er zur Sicherheit und Rendite hat, einfach einen Termin bei euch buchen.
00:08:08: Ich glaube, das Gespräch bringt jeden weiter.
00:08:11: Ja, gerne.
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